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Lebendige Struktur trifft strenge Formalität – Schrille, laute Farben treffen auf leise Töne der Ruhe. Ihre Malereien bewegen sich zwischen absoluter Abstraktion und architektonischer gebauter Welt. Hauptgestaltungsmittel ist die Farbe. Sie ist Ausdruck des Gefühls wie auch Werkzeug der Konstruktion. Käte Müller gestaltet auf der Leinwand Begegnungen von Farben. Die Farbe wird dabei auch als Material aufgefasst und zur Strukturierung der Oberfläche genutzt. Gerade in diesem Spannungsfeld von haptischer wie auch optisch herausscheinender Kraft der Farbe entstehen Dimensionen auf dem zweidimensionalen Bildträger. In der Tiefe des Bildes ergeben sich Assoziationen in der Abstraktion – es sind Energien, die sich gegeneinander stellen oder sich vereinen, aber immer in Beziehung zueinander stehen. Die einzelnen Töne stehen häufig für Charakteristika von Personen, deren Intensität und Abstufungen, Empfindungen und Zustände darstellen, die wiederum im Kontext zur restlichen Darstellung gesehen werden können. Oft sind es auch Bilder des städtischen Lebens, Sinnbilder des urbanen Treibens oder abstrahierte Darstellungen des gesellschaftlichen Geschehens. Doch stets verweilen die Malereien in einem Stadium der Ambivalenz. Obgleich der Malakt von einer konkreten Inspiration ausgeht, lassen die Werke doch Spielraum für die individuelle Interpretation eines jeden Betrachters.